OBERSTUFENZENTRUM FÜR HANDELSBERUFE (BERLIN-KREUZBERG)

 

Berufsbezogene Oberschule: Ganztagesbetrieb für ca. 6.000 Schüler mit Cafeterie, Mensa, Bibliothek und Sporthallen.

Das Grundstück liegt auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne zwischen der Wrangelstraße/Zeughofstraße/Köpenicker Straße und der Skalitzer Straße (Grundstücksgröße ca. 51.660 qm).

 

Bei der Ausführung blieb, gemäß der Preisgerichtsempfehlung, das Hauptgebäude der 1875 bis 1878 errichteten kaserne des "3. Garde-Regiments zu Fuß" an der Wrangelstraße (im "Schlesischen-Tor-Viertel") als wertvolle städtebauliche Substanz erhalten. Der im Krieg zerstörte westliche Eckturm wurde in seiner äußeren Erscheinung in alter Form wiedererrichtet. Das langgesteckte, symmetrische, alte Gebäude mit dem repräsentativen Eingang in der Mittelachse bestimmt zugleich die Lage des Neubauteiles - einerseits durch die bauaufsichtlichen notwendigen Abstände vom Altbau und andererseits durch möglichst kurze interne Wege zwischen den beiden Gebäuden.

 

Wichtiges gestalterisches Element war der Anschluß des Neubaus an das bestehende Backsteingebäude. Die Architekten erstrebten mittels der Übergänge vom Altbau zum Neubau, trotz der kompakten Baumasse, eine gewisse Transparenz -  auch im Sinne günstiger Beeinflussung der Benutzer, die nicht das Gefühl haben sollten, in einer Kaserne zu sein. Die Pädagogen standen diesem Projekt anfangs sehr skeptisch gegenüber, sind aber heute begeistert vom Schultrakt in der alten Kaserne.

 

Die Unverwechselbarkeit der Schulanlage beruht auf der Zuordnung von Alt zu Neu, wobei mit den Neubauteilen keine "Anpassungsarchitektur" versucht wurde. Der Neubaukörper ist parallel zum Altbau gestellt und mit vier Brückenbauwerken angebunden. Die Grenzen zwischen Alt und Neu werden in keiner Weise verwischt, der Übergang bleibt immer erkennbar: Die Kunst der Fuge!